Gute Planung ist alles: Was man über die Installation einer Wärmepumpe wissen muss
Von welchem Kriterium hängt es ab, ob eine Wärmepumpe überhaupt für ein bestehendes Gebäude geeignet ist?
Wenn Heizkörper mit einer Temperatur von bis zu 55 Grad auskommen, um die Räume gemütlich warm zu bekommen, lässt sich eine Wärmepumpe effizient betreiben. Es ist ratsam, die jeweils benötigten Temperaturen auf Basis der Heizlast einzelner Räume und der Eigenschaften der verbauten Heizkörper durch einen Experten bestimmen zu lassen. Auch die energetische Qualität des Hauses ist eine wichtige Voraussetzung, um mit einer Wärmepumpe wirtschaftlich heizen zu können. Ein Mindestmaß an Wärmeschutz, etwa durch moderne Fenster, sollte gegeben sein.
Was kostet eine Wärmepumpe und welche Stromkosten können anfallen?
Die Kosten für eine Luft-Wärmepumpe belaufen sich in städtischen Regionen auf rund 40.000 Euro (ohne Förderung), im ländlichen Raum häufig etwas weniger. Für Erd-Wärmepumpen fallen wegen der aufwendigeren Installation noch einmal ca. 10.000 Mehrkosten an. Hat ein Einfamilienhaus einen Wärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden im Jahr, müssen für Luft-Wärmepumpen mit Stromkosten von ca. 2.500 gerechnet werden – wenn man die gegenwärtigen Strompreise und eine durchschnittliche Anlageeffizienz zugrunde legt. Die entsprechende Menge Erdgas beläuft sich aktuell auf ca. 2.700 Euro. Es ist aber zu erwarten, dass der Gas- und Ölpreis durch die Co2-Abgabe mittel- bis langfristig steigen wird, der Strompreis hingegen mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Einführung zeitvariabler Tarife fallen wird.
Welche Förderungen stehen zur Verfügung?
Der Staat übernimmt im Rahmen der "Bundesförderung für effiziente Gebäude" (BEG) 25 bis 40 Prozent der gesamten Kosten für eine Umstellung auf eine Wärmepumpe. Die genaue Höhe hängt davon ab, was für eine Heizung die Wärmpumpe ersetzt und für welche Technologie sich der Eigentümer entscheidet. Eigentümer müssen den Antrag online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) stellen, bevor der Heizungsbauer mit der Installation beginnt. Außerdem haben manche Bundesländer, Kommunen und Energieversorger eigene Förderprogramme eingerichtet.
Wie laut ist eine Wärmepumpe?
Da Luft-Wärmepumpen brummen, ist es wichtig, dass Maßnahmen zum Schallschutz mit eingeplant werden. Mit einer Schallschutzhaube beispielsweise kann die Geräuschentwicklung deutlich reduziert werden. Auch empfiehlt es sich, dass die Anlagen nicht direkt an einer Hauswand installiert werden, weil sie den Schall reflektiert. Rechtlich gesehen ist es nicht notwendig, die Zustimmung der Nachbarn vor einer Installation einzuholen. Eine kurze Information beugt einem möglichen Streit aber sicher vor.
Mit welchen Wartezeiten für eine neue Wärmepumpe muss man rechnen?
In Bezug auf die Herstellung gibt es keine Probleme – was Installateure angeht aber schon. Aktuell gibt es einfach zu wenige Experten, die eine Wärmepumpe einbauen können und die Nachfrage ist groß. Mehrere Monate Wartezeit oder sogar noch länger sind keine Seltenheit. Am besten geht man die Installation daher mit viel Vorlauf ein – und wartet nicht, bis der bestehende Heizkessel kaputt ist und man im Kalten sitzen muss.