Jung kauf Alt

14.11.2024

"Jung kauf Alt"

Das Förderprogramm der KfW klingt erstmal gut, trifft aber auch auf Gegenwind

Im Rahmen der Problematik, dass zahlreiche, sanierungsbedürftige Bestandsimmobilien auf einen Käufer oder eine Käuferin warten, scheint der Kredit 307 ein guter Plan zu sein: junge Familien kaufen ältere Wohnhäuser und die stattliche Förderbank KfW unterstützt sie dabei mit günstigen Zinsen. Die Bedingungen sind überschaubar: nach dem Kauf ist das Gebäude energetisch zu sanieren und es kommen Familien mit minderjährigen Kindern für den Kredit in Frage, die eine festgelegte Einkommensgrenze nicht überschreiten. So können also auch junge Familien in der derzeit angespannten Lage ein Eigenheim erwerben. Außerdem finden ältere Häuser mit einer schlechten Energieeffizienz neue Eigentümer – laut dem Forschungsinstitut empirica zeigen diese nämlich den höchsten Preisverfall und die längste Vermarktungsdauer in 2024. Mit dem Programm können der Kaufpreis der Immobilie sowie die Grundstückkosten finanziert werden. Der maximale Kreditbetrag hängt von der Anzahl der Kinder und dem Haushaltseinkommen der Familie ab.

Nicht zu unterschätzen ist hierbei allerdings die für die Sanierung eventuell aufzubringende Summe. Es wird immer wieder darauf verwiesen, zunächst einen Energieberater mit einer Einschätzung zu beauftragen, um einen Überblick über die erforderlichen Arbeiten zu erhalten. Das Haus muss laut aktuellen Vorgaben innerhalb von 4,5 Jahren zu einem KfW-Effizienzhaus ("Effizienzhaus 70") umgestaltet bzw. saniert werden. Die damit in Verbindung stehenden Auflagen sind komplex und kostenintensiv. Auch ein vorab aufgestellter Sanierungsfahrplan ist wichtig und es ist ratsam, sich für die Sanierungsarbeiten über entsprechende weitere Förderprogramme zu informieren. Denn für einkommensschwache Familien, an die sich "Jung kauft Alt" richtet, sind diese Sanierungskosten sicherlich nur mit großem Aufwand zu stemmen.